Gesundheit
16.08.2022

Das Cushing-Syndrom

Das Cushing-Syndrom ist eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen beim Hund. Katzen sind weniger häufig davon betroffen, weswegen dieser Artikel den Fokus auf das Cushing-Syndrom beim Hund legt.

Symptome des Cushing-Syndroms

Das Cushing-Syndrom wirkt sich auf viele Organe aus. Hunde, die an dieser Erkrankung leiden, trinken viel und setzen vermehrt Urin ab. Weitere Anzeichen sind Muskelschwund, Apathie, gesteigerter Appetit und oftmals ein Hängebauch. Die Erkrankung wirkt sich auch auf die Haut des Tieres aus: Es kann zu Haarausfall, einer Verdünnung der Haut, schlechter Wundheilung oder Hautentzündungen kommen. Seltener treten Atembeschwerden und Fortpflanzungsstörungen auf.

Ursache des Cushing-Syndroms

Ursache des Cushing-Syndroms ist eine Funktionsstörung der Hirnanhangdrüse oder der Nebenniere, die eine Überproduktion an Kortisol zur Folge hat. In den meisten Fällen ist diese Funktionsstörung durch einen gutartigen Tumor der Hirnanhangdrüse bedingt. Manchmal wird das Cushing-Syndrom aber auch durch einen Tumor an einer oder beiden Nebennieren ausgelöst. Es kann jedoch auch in Folge einer medikamentösen Behandlung entstehen, im Rahmen derer dem Hund über einen langen Zeitraum viel Cortison verabreicht wird.

Welche Hunde sind vom Cushing-Syndrom betroffen?

Das Cushing-Syndrom tritt vor allem bei Hunden über 9 Jahre auf. Hunde, die weniger als 20 kg wiegen, sind besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen, da sie für das hypophysäre Cushing-Syndrom anfällig sind. Bestimmte Rassen wie Pudel, Dackel und Terrier erkranken häufiger am Cushing-Syndrom. Der Berger des Pyrénées reagiert besonders empfindlich auf die Verabreichung von Cortison und ist in der Folge öfter vom Cushing-Syndrom betroffen.

Wie wird die Krankheit diagnostiziert?

Wie bei vielen Krankheiten führt der Tierarzt zunächst eine klinische Untersuchung durch, gefolgt von Blut- und Urinuntersuchungen, um seinen Verdacht auf das Cushing-Syndrom zu überprüfen. Die definitive Diagnose erfolgt anhand eines ACTH-Stimulationstests, mit dem der Tierarzt feststellen kann, ob die Hirnanhangdrüse oder die Nebennieren vermehrt Cortisol produzieren. Fällt der Test nicht eindeutig aus, kann es nötig sein, ihn zu wiederholen. Nach bestätigter Diagnose muss der Tierarzt weitere Untersuchungen durchführen, um die Krankheitsursache und in der Folge die entsprechende Behandlung zu bestimmen. Dazu verwendet er beispielsweise Bildgebungsverfahren oder erneute Simulationstests.

Wie wird das Cushing-Syndrom behandelt?

Hunde, die aufgrund von cortisonhaltigen Medikamenten ein Cushing-Syndrom entwickelt haben, müssen von diesem Medikament entwöhnt werden, welches bei Bedarf durch eine Immunmodulationsbehandlung ersetzt werden muss.

Das hypophysäre Cushing-Syndrom kann nur durch die tägliche und lebenslange Verabreichung von Medikamenten behandelt werden. Alle 3 bis 4 Monate ist ein Besuch beim Tierarzt angezeigt, um die Dosierung des Medikaments anzupassen und so die Anzahl Rückfälle zu verringern. Alle Symptome können innerhalb von wenigen Wochen bis Monaten zurückgehen. Wird das Cushing-Snydrom behandelt, liegt die Lebenserwartung des betroffenen Tieres bei rund 2 Jahren.

Bei Hunden, die vom adrenalen Cushing-Syndrom betroffen sind, besteht die Möglichkeit, die betroffene Nebenniere chirurgisch zu entfernen. Sie haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 3 Jahren nach der Operation. Kommt eine Operation nicht in Frage, kann die Krankheit auch medikamentös behandelt werden.

Unbehandelt kann das Cushing-Syndrom von anderen Erkrankungen (Diabetes mellitus, nervöse Beschwerden, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Infektionen usw.) begleitet werden, die dann ebenfalls behandelt werden müssen.

Diese häufig bei älteren Hunden auftretende und langwierig zu diagnostizierende Krankheit erfordert eine lebenslange Behandlung und verlangt dem Besitzer einiges ab. Mit der richtigen Behandlung kann man die Lebensqualität des Hundes jedoch verbessern und ihm noch einige zusätzliche Lebensjahre verschaffen.

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