Natürliche Heilmittel liegen im Trend und gerade für kleinere Beschwerden greifen wir gerne zur Homöopathie. Auch für unsere Haustiere kann Naturmedizin eine interessante Alternative zu herkömmlichen Medikamenten sein. Hier ein Überblick über die Produkte und natürliche Behandlungen für unsere Fellnasen.
Marseille und Aleppo-Seife
Sie sind die Basis aller Pflege. Sie reinigen die Haut sanft, ohne sie zu verletzen. Die Marseille-Seife enthält Olivenöl, während bei der Aleppo-Seife noch ein Pflanzenöl von Beeren hinzukommt. Beides sind natürliche Zutaten, achten Sie jedoch beim Kauf dieser Produkte darauf, dass nur diese Zutaten enthalten sind.
Grüne Heilerde
Wildtiere wälzen sich gerne im Schlamm, um sich abzukühlen und Parasiten fernzuhalten. Dieses Prinzip kann man sich auch für sein Haustier zunutze machen: Heilerde eignet sich beispielsweise sehr gut zur Behandlung von kleineren Wunden. Man kann eine Paste formen und sie direkt auf die Wunde auftragen. Heilerde wirkt entzündungshemmend und kann offene Wunden reinigen und die Heilung beschleunigen. Auch zur inneren Anwendung, bei Entzündungen oder Verdauungsproblemen, kann Heilerde eingesetzt werden. Zur Prophylaxe können Sie Heilerde unter das Futter Ihres Vierbeiners mischen. Bei Trockenfutter sollten Sie zusätzlich etwas Wasser dazugeben. Die Dosierung hängt von der Grösse Ihres Hundes oder Ihrer Katze ab; als Richtwert gilt rund ein Teelöffel Heilerde. Informieren Sie sich aber vorgängig oder fragen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt. Achten Sie darauf, dass sich die Heilerde zuerst setzt, bevor Sie sie Ihrer Fellnase zu trinken geben. Normalerweise stören sich die Haustiere nicht gross daran, wenn das Futter mit Heilerde versetzt ist, sie spüren, dass es ihnen guttut. Eine Vorsichtsmassnahme sollten Sie allerdings bei Heilerde beachten: Nehmen Sie zum Mischen einen Spatel oder Holzlöffel, und vermeiden Sie unbedingt Löffel oder Behälter aus Edelstahl oder Eisen. Gerade Eisen tritt nämlich in eine Wechselwirkung mit den Molekülen der Heilerde.
Kieselgur
Kieselgur ist ein Pulver, das aus getrockneten Kieselalgen, auch Diatomee genannt, hergestellt wird. Es gibt verschiedene Arten, aber nicht alle sind für Tiere geeignet. Achten Sie daher auf den Hinweis «Futterqualität» auf der Verpackung. Äusserlich kann Kieselgur als Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden, es fängt Flöhe und Zecken ein und trocknet sie aus. Sogar im Haushalt kann Kieselgur eingesetzt werden, als wirksamer Milbenbekämpfer an Teppich, auf Kissen und in Körben. Kieselgur eignet sich auch zur Entwurmung bei Hunden und Katzen.
Kolloidales Silber
Kolloidales Silber wurde lange Zeit zur Infektionsbekämpfung eingesetzt, als Antibiotika oder Antiseptika noch nicht verfügbar waren. Auch heutzutage ist es immer noch ein interessantes Mittel; es ist sehr wirksam gegen Abszesse und reinigt hervorragend die Augen und Ohren von Haustieren. Das Produkt kann unbedenklich verwendet werden und ist geruchlos, so dass es von den Tieren gut aufgenommen wird. Für eine optimale antibakterielle Wirkung kann es auch auf eine offene Wunde aufgetragen werden.
Heilpflanzen
Viele Pflanzen haben eine heilende Wirkung und können für medizinische Zwecke auch bei unseren Haustieren eingesetzt werden. Es gibt viele Bücher und Websites mit Informationen, wie verschieden Pflanzen verwendet werden können. Sie können als Kräutertee, Aufguss, Urtinktur, Sud oder als Salbe verwendet werden. Tiere wissen um die wohltuende Wirkung von Pflanzen: Katzen beispielsweise fressen Gras, um ihren Magen zu reinigen.
Ätherische Öle
In der Aromatherapie werden ätherische Öle verwendet. Sie werden nur für die äussere Anwendung bei Haustieren verwendet. Fragen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt, wenn Sie ätherische Öle einsetzen wollen. Die Tiere haben einen hoch entwickelten Geruchssinn, deshalb sollten Sie diese kräftigen Düfte sparsam und vorsichtig verwenden. Vor allem Katzen darf man keine ätherischen Öle geben. Ihnen fehlt ein Leberenzym, das für die Umwandlung und den Abbau von phenolhaltigen Substanzen, die feste Bestandteile von ätherischen Ölen sind, zuständing ist. Kommen Sie also mit solchen Substanzen in Berührung, kann das zu einer tödlichen Hepatitis führen. Bei Hunden sind ätherische Öle unbedenklich, die grundsätzlich äusserlich angewendet werden. Sie sind sehr wirksam gegen Bakterien, Pilze und Viren. Echtes ätherisches Lavendelöl kann zum Beispiel beim Hund zur Abwehr von Flöhen und Zecken eingesetzt werden. Lassen Sie sich von Fachpersonen über die Dosierung und Anwendung beraten. Für Welpen und trächtige oder laktierende Hündinnen sind ätherische Öle nicht geeignet und sollten nie rein verwendet werden. Sie sollten die Dosierung an das Körpergewicht Ihres Vierbeiners anpassen. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, um abzuklären, ob irgendwelche Kontraindikationen im Zusammenhang mit der Gesundheit Ihres Vierbeiners bestehen.
Akupunktur
Vor 4 000 Jahren erfanden chinesische Mediziner die Akupunktur. Bei Menschen verspricht die Akupunktur bei vielen Beschwerden Linderung. Und warum soll sie nicht auch bei Tieren eingesetzt werden? So haben Tierärztinnen und Tierärzte begonnen, die Methode auf die Physiologie des Tieres anzupassen und haben insbesondere bei der Nadelgrösse einige Anpassungen vorgenommen. Heutzutage gibt es Tierärztinnen und Tierärzte, die über eine Zulassung verfügen, um diese Zusatzbehandlung durchführen zu können. Das Prinzip dieser Behandlung besteht darin, die Nadeln an bestimmten Stellen zu setzen, wo Nervennetze miteinander verbunden sind. Diese Wirkung ermöglicht die Freisetzung von Endorphinen, die sofort auf natürliche Weise ein Gefühl von Wohlbefinden auslösen und somit Schmerzen lindern. Bei Tieren ist diese Methode sehr wirksam zur Linderung von Gelenkerkrankungen, Asthma, Entzündungen und sogar Hüftdysplasie, und sie ist eine perfekte Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsmethoden. Akupunktur ist besonders vorteilhaft für ältere Hunde und Katzen, insbesondere dann, wenn eine Operation für sie nicht mehr in Frage kommt. Die Behandlung mit Akupunktur ist absolut schmerzlos und es kommt nicht selten vor, dass das Tier so entspannt ist, dass es auf dem Behandlungstisch einschläft.
Homöopathie
Homöopathische Heilmittel werden aus pflanzlichen und mineralischen Stoffen, aber auch aus tierischen Stoffen hergestellt. Sie sind als Granulate erhältlich, die oft auf der Basis von Laktose zubereitet werden. Zahlreiche Marken bieten homöopathische Mittel für Haustiere an, die speziell aufbereitet und dosiert sind. Tiere reagieren sehr gut auf homöopathische Behandlungen und auch für kleine Wehwehchen sind sie hervorragend geeignet. Sie können einen Medikamentenschrank mit homöopathischen Mitteln zusammenstellen, die für den Alltag unerlässlich sein können, wie Arnica montana gegen Schocks, Nux vomica gegen Verdauungsstörungen, Erbrechen und Durchfall oder Arsenicum album gegen Lebensmittelvergiftung.
Naturmedizin hilft uns, unsere Haustiere gesund zu halten, Krankheiten vorzubeugen und sie wirksam und sparsam zu pflegen. Diese Mittel können als Ergänzung bei schweren Behandlungen der Schulmedizin verwendet werden und sind ein hervorragender Schutz für die Gesundheit unserer geliebten Vierbeiner.
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