01.11.2023

Scheinträchtigkeit bei Hündinnen

Was ist eine Scheinträchtigkeit?

Bei einer Scheinträchtigkeit (auch Pseudogravidität genannt) verhält sich die Hündin so, als ob sie trächtig wäre oder Welpen hätte, obwohl sie nicht gedeckt wurde. Während der Scheinträchtigkeit wird oft die Milchproduktion ausgelöst. Dieser Zustand war in Wolfsrudeln nützlich: Die nicht gedeckten Wölfinnen in Scheinträchtigkeit konnten dank der Milchproduktion und den ausgelösten Mutterinstinkten die Jungen der Leitwölfin aufziehen. Scheinträchtigkeit tritt vor allem bei nicht sterilisierten Hündinnen sehr häufig auf. Mehr als die Hälfte der Hündinnen werden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal scheinträchtig. Bei Hündinnen, die bereits scheinträchtig waren, ist die Wahrscheinlichkeit, wieder scheinträchtig zu werden, besonders hoch.

Woran erkennt man eine Scheinträchtigkeit?

Die Scheinträchtigkeit kann Auswirkungen auf das Verhalten haben: Die Hündin baut ein Nest, bemuttert Gegenstände (z. B. Plüschtiere) oder Welpen von anderen Hündinnen. Gelegentlich treten auch Symptome wie Unruhe, Appetitlosigkeit, Aggressivität oder Lecken des Bauchs (im Bereich um die Zitzen), auf. Diese Symptome treten in der Regel sechs bis zwanzig Wochen nach der Läufigkeit auf. Ein weiteres häufiges Anzeichen der Scheinträchtigkeit ist die Laktation, die zum Anschwellen der Zitzen der Hündin und zu einer Milchproduktion führt.

Was soll ich machen, wenn meine Hündin scheinträchtig ist?

Lassen Sie sich von Ihrer Tierärztin oder von Ihrem Tierarzt beraten. Wenn Ihre Hündin nicht leidet, sollte man die Scheinträchtigkeit innerhalb der nächsten Wochen einfach nur beobachten. Es wird empfohlen, den Mutterinstinkt Ihrer Fellnase nicht zu stimulieren, z. B. indem Sie ihr ihre Plüschtiere wegnehmen. Um die Laktation bei Scheinträchtigkeit zu stoppen, kann das Arzneimittel Cabergolin verabreicht werden. Stellen Sie aber unbedingt sicher, dass die Hündin nicht trächtig ist. In den meisten Fällen reicht eine klinische Untersuchung mit Abtasten des Bauchs aus, manchmal ist jedoch eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung erforderlich. Ist die Hündin wiederholt scheinträchtig, kann es unter Umständen sinnvoll sein, die Eierstöcke und den Uterus der Hündin chirurgisch zu entfernen: dieses Verfahren wird als Ovariohysterektomie bezeichnet. Es ist auch ratsam, die Hündin nicht am Bauch zu streicheln, da dies die Milchproduktion anregt. Aus dem gleichen Grund sollte man nicht versuchen, die Milch aus den Zitzen zu drücken.

Ist es gefährlich für meine Hündin, wenn sie wiederholt scheinträchtig ist?

Die Forschung kommt zu verschiedenen Ergebnissen, aber jüngste Studien deuten darauf hin, dass Scheinträchtigkeit das Auftreten von Brusttumoren nicht beeinflusst. Je älter eine Hündin jedoch ist, desto höher ist das Risiko, dass sich solch ein Tumor bildet.

Die einfachste Lösung, die Scheinträchtigkeit zu verhindern, ist die Sterilisation der Hündin. Hündinnen, die nicht für die Zucht bestimmt sind, können von den meisten Tierärzten sterilisiert werden: Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt! Sie wissen nicht, zu welchem Tierarzt Sie gehen sollen? Schauen Sie sich unser Verzeichnis an, um einen Tierarzt zu finden. Die Vorstellung, dass eine Hündin mindestens einmal in ihrem Leben einen Wurf austragen sollte, ist übrigens überholt.

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