Die Kastration oder Sterilisation ist der weltweit häufigste Grund für einen Tierarztbesuch. Es handelt sich dabei um die chirurgische oder chemische Unterbindung der Fortpflanzungsfähigkeit des Tieres.
In der Schweiz leben Schätzungen zufolge rund 1,6 Millionen Katzen, über 100 000 davon sind halterlose Katzen. 2018 wurde die Kampagne «Luna & Filou» lanciert, die Katzenhalter über die Vorteile einer Kastration informieren soll. Durch Kastration oder Sterilisation wird der Katzenbestand reguliert, da unerwünschter Nachwuchs verhindert und so die Zahl halterloser Katzen im Land verringert wird.
Im Rahmen eines Beratungsgesprächs beim Tierarzt können die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden besprochen werden. Die häufigste Form der Kastration bei Katzen ist die chirurgische Kastration. Dabei werden die Hoden des Katers (Orchiektomie) oder die Eierstöcke der Katze (Ovariektomie) beziehungsweise die Eierstöcke und die Gebärmutter (Ovariohysterektomie) entfernt. Je nach Methode belaufen sich die Kosten für diesen Eingriff auf CHF 60 bis CHF 150 für Kater und auf CHF 150 bis CHF 250 für Katzen (die komplette Entfernung der Gebärmutter fällt ins obere Preissegment). Die Kastration hat sofortige Wirkung und ist irreversibel. Sie kann ab der Pubertät, also ab dem Alter von 6 oder 7 Monaten, erfolgen. Es wird empfohlen, Katzen vor der ersten oder spätestens vor der zweiten Rolligkeit zu kastrieren.
Sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Katzen überwiegen die Vorteile der Kastration/Sterilisation ihre Nachteile. So können etwa unerwünschte Verhaltensweisen beim Kater wie Markieren und Aggressivität vermieden und die Rolligkeit der Katze unterbunden werden. Beim Kater beugt sie ausserdem Prostata- und Hodenkrebs sowie verschiedenen Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane wie Entzündungen oder Hernien vor. Bei der Katze senkt die Kastration/Sterilisation das Risiko für Mammatumore, die bei Katzen sehr aggressiv verlaufen, sowie für Gebärmutterentzündungen (Pyometra).
Der grösste Nachteil ist die Gewichtszunahme nach dem Eingriff, auf die vor allem bei Wohnungskatzen, die sich nicht ausreichend im Freien bewegen können, aufgepasst werden muss. Da Übergewicht bei Katzen Typ-II-Diabetes begünstigt, was eine lebenslange Insulintherapie erfordert, sollte man nach der Kastration/Sterilisation des Tieres auf eine kalorienarme Ernährung umstellen.
Alternativ zur chirurgischen Kastration bietet sich die chemische Kastration an, mit der durch das Einsetzen eines Implantats mit dem Wirkstoff Deslorelin eine vorübergehende Unfruchtbarkeit des Tieres bewirkt wird. Die Fortpflanzungsfähigkeit wird also nicht definitiv unterbunden, wie es bei der chirurgischen Kastration der Fall ist. Das Implantat kostet sowohl für männliche als auch für weibliche Katzen zwischen CHF 160 und CHF 190 und wirkt über einen Zeitraum von 16 bis 37 Monaten. Die chemische Kastration hat den Vorteil, dass das Tier nach dem Entfernen des Implantats wieder fruchtbar ist. Es sind allerdings einige Fälle von irreversibler Unfruchtbarkeit bekannt. Der grösste Nachteil des Implantats ist, dass es seine Wirkung erst nach 1 bis 2 Monaten entfaltet, während derer das Tier weiter sexuell aktiv ist.
Besprechen Sie die verschiedenen Möglichkeiten zur Kastration oder Sterilisation Ihrer Katze am besten mit Ihrem Tierarzt.
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