Gesundheit
17.08.2022

Atopische Dermatitis

Die atopische Dermatitis des Hundes (auch Umweltallergie genannt) ist einer der häufigsten dermatologischen Gründe für einen Tierarztbesuch. Etwa 10 % der Hunde leiden an dieser Erkrankung, die der des Menschen sehr ähnelt. Auch wenn es sich um keine schwere Erkrankung handelt, kann sie für das Tier im Alltag äusserst unangenehm sein. Als Hundebesitzer ist es daher wichtig, eine atopische Dermatitis zu erkennen.

Was ist die atopische Dermatitis?

Bei der atopischen Dermatitis des Hundes handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die starken Juckreiz (Pruritus) verursacht. Bestimmte Rassen sind häufiger davon betroffen, wie die Französische Bulldogge, der Staffordshire Bullterrier, der American Staffordshire Terrier und der Labrador Retriever.

Es handelt sich um eine Erbkrankheit, der Hund wird also damit geboren. Typischerweise tritt die atopische Dermatitis auf, wenn er zwischen sechs Monate und drei Jahre alt ist. Mögliche Ursachen für das Auftreten der Krankheit sind Stress, Veränderungen oder andere Umweltfaktoren. Eine geschädigte Hautbarriere löst eine Reihe Reaktionen aus, die schliesslich zu dieser Hautkrankheit führen, die mehr oder weniger schwer ausfallen kann.

Wie erkennt man eine atopische Dermatitis?

Bei allen Hunderassen treten dieselben Symptome auf, nämlich Haarausfall sowie eine Verdickung und dunkle Verfärbung der Haut. In Akutphasen können Rötungen, Exsudat und kleine Knötchen (Papeln) auftreten. Die Symptome können sich an vielen Körperstellen zeigen, am häufigsten betroffen sind jedoch die Ohren, an denen eine chronische Ohrenentzündung (Otitis externa) entstehen kann, sowie die Lefzen, die Vorderpfoten, die Analregion, die Beugeseiten des Ellbogens und die Hinterpfoten. Hunde, die an atopischer Dermatitis leiden, kratzen sich häufig mit den Pfoten oder Zähnen, belecken sich die Pfoten oder scheinen sich zu putzen, was bei Hunden kein normales Verhalten ist.

Die atopische Dermatitis ist nicht einfach zu diagnostizieren, da sie sich wie alle chronischen Erkrankungen nach und nach entwickelt und keine spezifischen Symptome aufweist. Die zuvor beschriebenen Symptome können sich auch im Zusammenhang mit anderen Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen oder durch Parasiten verursachte Krätze manifestieren. Beim Auftreten dieser Symptome sollte deshalb unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, um das Tier zu behandeln und so seine Beschwerden zu lindern.

Wie wird die atopische Dermatitis behandelt?

Die atopische Dermatitis kann nicht geheilt werden, betroffene Hunde müssen ihr Leben lang damit leben. Mit der richtigen Behandlung lassen sich jedoch die Beschwerden lindern, insbesondere der äusserst unangenehme Juckreiz.

Oft rät der Tierarzt zur lokalen Behandlung mit feuchtigkeitsspendenden Tüchern und regelmässigem Baden mit einem geeigneten Shampoo. In manchen Fällen muss die Ernährung des Hundes umgestellt werden, sodass er vermehrt Fisch statt rotem Fleisch und Huhn bekommt. Empfehlenswert ist ausserdem spezielles Trockenfutter für Hunde mit überempfindlicher Haut oder hausgemachtes Futter. In den meisten Fällen führt eine Ernährungsumstellung schon innerhalb von zwei Wochen zu einer deutlichen Verbesserung. Sollte dies nicht der Fall sein, kann der Tierarzt Medikamente verschreiben oder Allergietests anordnen.