Es gibt viele unterschiedliche Gründe, um seinen Vierbeiner zu kastrieren. Eine Kastration kann als Lösung für Aggressionsprobleme (insbesondere gegenüber anderen Rüden), Auffälligkeiten im Verhalten (Aufreiten oder Rammeln von anderen Lebewesen oder sogar leblosen Objekten, Ausreissen des Tieres) oder unhygienische Verhaltensweisen (ungewolltes Markieren) dienen. Dabei bietet sich die Kastration als geeignete Lösung an. Beachten Sie jedoch, dass bei der Kastration neue Probleme auftreten können. Die Gewichtszunahme bei Katern oder Rüden ist unter anderem die häufigste Nebenwirkung einer Kastration.
Meistens bewegen sich kastrierte Rüden oder Kater weniger und verlassen weniger oft das Haus, weil sie nicht mehr auf der Suche nach Weibchen sind. Der Mangel an Bewegung führt zur Gewichtszunahme, vor allem, auch weil das Herumtollen und Verausgaben durch Mittagsschläfchen und Ruhepausen ersetzt wird. Ausserdem stört die Kastration die hormonelle Regulierung des Tieres, insbesondere aufgrund des plötzlichen Rückgangs des Testosteronspiegels im Blut. Dieses Hormongleichgewicht wirkt sich massgeblich auf die Steuerung des Appetits aus. Es kommt also oft vor, dass der kastrierte Rüde oder Kater mehr essen muss als vor der Kastration, bis ein Sättigungsgefühl eintritt. Diese beiden Faktoren, zusammen mit dem zunehmenden Alter des Tieres (es wird davon abgeraten, Hunde oder Kater zu kastrieren, die jünger als 6 Monate sind), tragen zu einer Gewichtszunahme nach der Kastration bei.
Wie bei Menschen sind die Qualität und die Quantität der Nahrung ein wichtiger Faktor beim Abnehmen. Steigen Sie auf Trockenfutter oder Futter für kastrierte Rüden oder Kater um. Diese sind weniger gehaltvoll als herkömmliches Futter. Vergessen Sie dabei nicht, eine Nahrungsumstellung vorzunehmen. Wenn Sie das Futter, das Ihr Tier vor der Kastration erhalten hat, beibehalten möchten, sollten Sie die tägliche Futtermenge um 20 % reduzieren. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn Ihr Tier vor der Kastration Spezialfutter, z. B. für die Nieren oder die Leber, zu sich genommen hat. Ausserdem sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Vierbeiner sich möglichst viel bewegt. Dieser letzte Punkt ist natürlich mit einem Hund, mit dem Sie mehr spazieren gehen können, leichter umzusetzen Für Kater können Sie ruhig «sportliche» Spielzeuge besorgen, wie einen Sprungball oder eine Spielzeugmaus. Falls Sie einen Garten haben, können Sie Ihren Kater auch dazu ermutigen, sich im Garten zu verausgaben und zu spielen.