Gesundheit
10.08.2023

Welche Pflanzen sind für mein Haustier giftig?

Jeder stolze Tierbesitzer träumt davon, seinen treuen Begleiter vergnügt in einem grossen Garten, im Wald oder auf einer weiten Wiese herumtoben zu sehen. Dabei wird leider oft nicht bedacht, dass manche Pflanzen für den geliebten Vierbeiner schädlich oder gar tödlich sein können.

Die Liste giftiger Pflanzen ist zwar lang, kennt man aber die wichtigsten Arten, steht einem entspannten Spaziergang nichts im Weg. Trotzdem sollte bei einer Vergiftung durch eine dieser Pflanzen sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. In den meisten Fällen ist es erforderlich, das Tier zum Erbrechen zu bringen, ihm ein Adsorptionsmittel wie Aktivkohle zu verabreichen und die Vergiftungssymptome zu bekämpfen.

Zu den am weitesten verbreiteten giftigen Zierpflanzen zählen diverse Ficus-Arten. Manchmal kauen oder schlucken Katzen und Hunde deren Blätter und nehmen so Substanzen auf, die schädlich für Haut und Schleimhäute sind. Die häufigsten Symptome sind Haut- und Augenirritationen sowie Verdauungsbeschwerden. Vergiftungen durch Narzissen, Lilien, Kirschlorbeer und Oleander kommen ebenfalls häufig vor. In diesem Fall sind die – zum Teil sehr starken – Symptome in erster Linie neurologischer Natur (Schwindel, Ohnmacht, Mattigkeit oder Krämpfe) oder betreffen die Verdauung (Erbrechen oder Durchfall), das Herz, die Muskeln oder die Atemwege. Der Verzehr eines einzigen Lilienblatts oder eines Stücks Blumenzwiebel von einer Narzisse kann für eine Katze tödlich enden.

Zu besonderen Anlässen werden oft Blumen verschenkt. Was Freude machen soll, kann jedoch auch tragische Folgen haben, denn gerade die festlichsten Pflanzen können für unsere vierbeinigen Gefährten das reinste Gift sein. Maiglöckchen sind für Hunde, Katzen und Kaninchen giftig und können zu Verdauungsbeschwerden oder Herzproblemen führen. Der Verzehr der Beeren von Misteln oder Stechpalmen – typische Geschenke zur Weihnachtszeit – kann für Haustiere ebenfalls böse Folgen haben. Sie wirken harntreibend, blutdrucksenkend und lassen Haut und Schleimhäute absterben.

Bei Spaziergängen im Wald oder über Wiesen gilt es, gut darauf zu achten, was dem Tier appetitlich erscheinen könnte. Eicheln können zu Verdauungsbeschwerden sowie zu Problemen mit Nieren und Nervensystem führen. Herbstzeitlosen beeinträchtigen die Funktion von Leber, Nieren, Milz und Darmwand. Auch die verschiedenen Teile der Eibe enthalten giftige Substanzen und stellen somit eine Gefahr für die Vierbeiner dar.

Obwohl der Cannabis-Konsum hierzulande nicht legal ist, kommt es vor, dass Haustiere eine Cannabis-Vergiftung erleiden. Die in erster Linie das Nervensystem betreffenden Symptome treten innerhalb von drei Stunden nach dem Verzehr auf.

Ausserdem ist darauf zu achten, Produkte wie Dünger oder Unkrautbekämpfungsmittel nicht in Reichweite von Tieren aufzubewahren – jedes Jahr werden zahlreiche Vergiftungsfälle gemeldet.

Erleidet Ihr Haustier eine Vergiftung, kontaktieren Sie sofort Ihren Tierarzt, damit es so schnell wie möglich behandelt wird. Abends sowie sonn- und feiertags kontaktieren Sie direkt die nächste Bereitschaftsklinik oder einen Tierärzte-Notdienst, der zu Ihnen nach Hause kommt. Sind Sie sich nicht sicher, welche Pflanze Ihr Tier gefressen hat, oder möchten Sie überprüfen, ob eine Pflanze für Ihr Tier giftig ist, finden Sie auf Websites wie der des Instituts für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie die nötigen Informationen.