05.05.2022

Interview mit Livia Waser Autorin des Buches " Die Schweiz mit Hund erleben".

Was gibt es Wunderbareres, als mit seinem Hund auf eine Wanderung zu gehen? Vor allem, wenn alles auf das Wohlbefinden des Tieres ausgerichtet ist. Ob Sie nun einen gemütlichen Spaziergang oder eine längere, anspruchsvolle Route suchen, das Buch Hundewandern Schweiz enthält eine breite Palette von Vorschlägen im ganzen Land und zu jeder Jahreszeit. Praktische Informationen, Karten, Tipps - es gibt nichts, was es nicht gibt.

Wir fanden diesen Führer " Die Schweiz mit Hund erleben" so fantastisch, dass wir mehr darüber erfahren und den Autor interviewen wollten. Im Folgenden erfahren Sie, warum Livia Waser dieses Buch geschrieben hat und welche Empfehlungen sie für Hundewanderungen ausspricht.

Woher kam Ihre Inspiration, dieses Buch zu schreiben?

Seit bald sieben Jahren pflege ich die Webseite und die heutige Marke „H-und.ch“ und durfte so schon viele schöne Wanderungen erleben und publizieren. Als Genussmensch war es mir ein Bedürfnis, etwas neues und spezielles zu produzieren. Ein Reiseführer mit Wanderungen in der Schweiz, der jede Jahreszeit mit deren Schwierigkeiten oder möglichen Gefahren aufzeigt, sowie auch positiv für Hund und Mensch auf alle Sinne wirkt.

Was möchten Sie den Lesern durch Ihr Buch vermitteln?

Der Umgang und die Nähe zur Natur ist mir persönlich äusserst wichtig. Das Zusammenspiel und der Respekt gegenüber Mutter Natur ist äusserst wichtig - heute mehr denn je. Daher habe ich nicht nur 35 erlebnisreiche Wanderungen gewählt, sondern für jede Wanderung noch wichtige Informationen und Inputs zusammengetragen. Die Extras beinhalten z.B. das Verhalten bei Begegnungen mit Kuhherden, aber auch tolle Rezepte, deren Zutaten direkt beim Wandern gesammelt werden können. Zu jeder Wanderung wird auch die Leinenpflicht erwähnt, welche gesetzlich kantonal (manchmal sogar auf Gemeinde-Ebene unterschiedlich) gehandhabt wird.

Menschen im Ausland stellen sich die Schweiz als ideales und freies Land zum Wandern mit dem Hund vor. Stimmen Sie dem zu?

Was verstehen Sie unter „freies“ Land für Hundehalter? Bestimmt gibt es Länder, die strengere Vorschriften haben als wir hier in der Schweiz. Es gibt aber auch bei uns Gesetze, woran sich die Hundebesitzer halten müssen. Je nach Kanton sind es strengere Vorschriften, die teilweise sogar für gewisse Hunderassen spezielle Kurse, Maulkorb- und/oder Leinenpflicht vorsehen oder die in der Schweiz gar nicht erlaubt sind. Einige Kantone verfügen über ein kantonales Leinenpflicht-Gesetz. Dazu kommen dann noch die Gesetzgebungen welche auf Gemeindeebene geregelt sind und immer öfters Hundeverbote auf öffentlichem Boden ausschreiben.

Als ideales Land sehe ich es auf jeden Fall deswegen, weil wir hier in der Schweiz unglaublich schöne Jahreszeiten erleben dürfen und jeder für sich seine Freizeit selber gestalten kann. Die interessanten Landschaftsformen von den Alpen über das Mittelland bis zum Jura bieten eine grossartige Vielfältigkeit in unserem Land.

Was man nicht vergessen sollte, wenn man eine Wanderung unternimmt:

Im Sommer ist es äusserst wichtig, immer genügend Wasser für Mensch und Tier dabei zu haben. Auch wenn in der Routenbeschreibung von Bächen oder Flüssen gesprochen wird, kann eine saisonale Trockenheit zur Durststrecke führen. Wichtig ist, im Sommer auch schattige Touren zu wählen, Asphaltboden (heizt sich sehr schnell auf - Pfotenverbrennungsgefahr) zu meiden und früh morgens aufzubrechen. Kühlende Schattenplätze sind sehr wichtig.
Auch im Winter sollte immer genügend Wasser eingepackt sein. Dann lieber etwas wärmendes. Denn warmes/lauwarmes Wasser ist auch für Hunde im Winter viel bekömmlicher als eiskaltes Wasser. Zur Vorbereitung für den Schnee empfehle ich, das Fell an den Pfoten zu kürzen und je nach dem auch Pfotenschutz-Salbe einzusetzen. Wer viel auf gesalzenen Strassen unterwegs ist, sollte nach dem Spaziergang die Pfoten in einem Wasserbecken auswaschen, denn das im Strassenverkehr genutzte Salz kann je nach Menge zu Vergiftungen führen.

Welche ist Ihre Lieblingswanderung aus dem Buch?

Da ich in meinen Ferien normalerweise eher Richtung Süden orientiert war, entdeckte ich bei der Recherche für das Buch eine neue Liebe für die Westschweiz. Die Route entlang des Doubs sowie die Tour Col du Mollendrux weckt in mir besonders schöne Erinnerungen.

Wenn meinem Hund beim Wandern etwas zustößt, wen kann ich kontaktieren, um uns zu helfen? Was wäre die erste Hilfe für ihn?

Das ist ein sehr guter Punkt. In erster Linie empfiehlt es sich, eine Reiseapotheke bei sich zu haben (für Mensch und Tier), damit die erste Hilfe gewährleistet ist. Es gibt auch immer wieder Kurse zum Thema „Erste Hilfe für den Hund“. Einzelne Regionen verfügen über eine Tierrettungsmöglichkeit, dies ist jedoch leider nicht schweizweit geregelt. Ist man in einem schlecht zugänglichen Gelände unterwegs und kann den Hund nicht mehr selber tragen, kann die REGA kontaktiert werden. Je nach Auslastung ist jedoch der Transport nicht garantiert und müssen die Kosten selber übernommen werden. Es kann immer und überall etwas passieren, umso wichtiger ist auch hier die Vorbereitung der Tour sowie die eigene Selbsteinschätzung.